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…dieser Zeitungsladen in der Augustenstraße, an dem man jahrelang achtlos vorbeiraste, es sei denn, man parkte in der Gegend, dann aber nur, um gegenüber direkt ins Schmock zu fallen. Ist der schönste Münchens, sagt M., und der muss es wissen, ist immerhin Chefredakteur eines Reisemagazins und ganz schön rumgekommen. Man betritt eine andere Welt, die intensiv nach gutem Tabak und viel frischem  Zeitungspapier und altem Holz durftet; im ersten Stock, erfährt man, wurden sei einst Zigarren hergestellt, eine orientalische Marke, ein bisschen erinnert das Dekor heute noch an 1001 Nacht und macht zumindest Lust auf Wasserpfeife, wenn man schon sonst nichts wirklich raucht. Der Eigentümer, junger Wirtschaftler mit knallroter Nase, weil’s drin fast so kalt ist wie draußen, der jahrelang in London lebte, ursprünglich ganz was anderes machen wollte und dann wie die Jungfrau zum Kind zu dieser Ladenzeile kam, freut sich über die unerwartete Aufmerksamkeit und erklärt bereitwillig, was er noch so vorhat, wenn das Tabak-Zeitungsbusiness erst richtig läuft. Wenn der kleine Laden nur noch so etwas wie eine Homebase für ein weitaus größeres Business ist – eine starke, vielversprechende Idee, der man hier nicht unerlaubt vorgreifen will, es sei denn, er tut es selbst, mal sehen, ob er hier vorbeischneit, die Tage. Wärmer ist es allemal als in seinem Laden.