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… das mir Z., guter, alter Freund aus Schulzeiten macht, der schon vor x Jahren aus dem Allgäu in die Hauptstadt umgesiedelt ist, und mir – weil er von Computern nicht soviel wie von der Juristerei versteht – von der email-Adresse seiner Frau ein paar hübsche Gedanken zum Thema Geschäftsreisen schickt. Viel zu schade, um sie im email Postfach versanden zu lassen…
„Geschäftsreisen gehen meistens so: Taxi-Flughafen-Flugzeug-Zug-Meeting-Zug-Flugzeug-Flughafen-Taxi. Ab und zu gibt’s aber Ausnahmen: Letzten September muss ich zu einer Besprechung in Den Haag; viel Aufwand für vier Stunden Diskussion. Kollege S. weist darauf hin, dass es im Stadtteil Scheveningen nett sei, man also durchaus einen Tag vorher anreisen könne. Er wisse das, weil er einmal ein paar Monate in Den Haag gewohnt hat (wie in jeder anderen europäischen Stadt, die man nennt – könnte das damit zu tun haben, dass er im früheren Leben Unternehmensberater war?). Also: Hotel gebucht, T. angerufen, der auch an dem Meeting teilnimmt und für den Vorabend verabredet. Von der Haager Innenstadt geht es mit der Straßenbahn nach Scheveningen. Große Überraschung: 10 Minuten von der Innenstadt entfernt ein langer, breiter Sandstrand mit Strandbars und Restaurants. Während in Berlin der Herbst begonnen hat, baden hier abends noch Leute im Meer. T. und ich setzen uns am Strand in ein Restaurant, trinken gemeinsam ein Bier, essen ein paar Kleinigkeiten und gehen dann barfuss den Strand entlang. Drei Stunden Strandausflug wirken so entspannend wie sonst zwei Urlaubstage.Der nächste Tag, den man weitgehend in einem fensterlosen Besprechungsraum eines niederländischen Ministeriums verbringt, lässt sich damit leichter ertragen. Auf dem Flughafen in Amsterdam nehme ich noch ein großes Paket Blumenzwiebeln mit, Tulpen, Narzissen, Krokusse, Hyazinthen. Die warten inzwischen in meinem Garten im Berliner Norden vergraben, dass bald der Schnee schmilzt.